Europas Raumsonde zur Stärkung der Asteroidenabwehr im Doppelasteroiden-Modell zum Didymos/Dimorphos-System anschaulich erklärt
Unser Sonnensystem ist nur auf den ersten Blick ein ruhiger und friedlicher Ort. Denn zum Beispiel Asteroiden bedrohen immer wieder unsere Erde. Die ESA und die NASA haben diese Gefahr erkannt und arbeiten deswegen eng zusammen. So ist am frühen Morgen des 27. September 2022 die NASA-Sonde DART (Double Asteroid Redirection Test) auf Dimorphos, dem kleineren der beiden Körper des Didymos Doppel-Asteroiden-Systems, eingeschlagen und hat ihn ein Stück von seiner Bahn abgebracht. Mit der HERA-Mission sollen nach dem Start im Oktober 2024 eine Raumsonde und zwei Cubesats die Auswirkungen dieses Einschlags wissenschaftlich untersuchen. Neben dem Sammeln von wichtigen Daten zu dem Doppelasteroiden Didymos/Dimorphos soll untersucht werden, wie genau der Einschlag einer Sonde einen Asteroiden von seinem ursprünglichen Kurs abbringen kann.
Im Rahmen des weltweit ersten Tests zur Ablenkung von Asteroiden durch die DART Sonde wird die ESA Mission HERA nach der Ankunft im Dezember 2026 eine detaillierte Untersuchung des Zielasteroiden Dimorphos, des umlaufenden Asteroiden-Monds eines als Didymos bekannten binären Asteroidensystems, durchführen. Nachdem die DART-Mission der NASA das Planetoidenmond getroffen hat, wird HERA das groß angelegte Experiment in eine Technik zur Planetenverteidigung verwandeln. HERA wird die erste Sonde der Menschheit sein, die ein Rendezvous mit einem binären Asteroidensystem eingeht, und Europas Flaggschiff unter den Planetenverteidigungsmissionen, das neue Technologien von der autonomen Navigation um einen Asteroiden bis hin zu Operationen unter der sehr geringen Schwerkraft der Asteroiden demonstriert. Auch eine Landung auf dem Asteroiden soll versucht werden. In Deutschland ist OHB Hauptauftragnehmer für die Mission, an der auch zahlreiche KMU beteiligt sind. Zudem nutzt HERA zwei in Deutschland entwickelte und gebaute Kameras. Auch das Radarsystem auf einem der beiden mitgenommenen Cubesats wurde unter Beteiligung Deutscher Wissenschaftler entwickelt. Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR hat durch die Koordination der deutschen ESA-Beitrage entscheidend dazu beigetragen, die Entwicklung und Bau der Sonde, des Bodensegments sowie Start und Betrieb dieser wichtigen und vielbeachteten Asteroidenabwehr-Mission zu finanzieren. Im Space Pavilion auf der ILA 2024 wird ein dynamisches Modell die Hera-Mission im binären Asteroidensystem zeigen.
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Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
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