3. December 2020 @ 11:00 - 12:30
Public | FreeLeider haben Sie die Veranstaltung verpasst. Aber Sie können sich den Stream hier ansehen: Gaia Early Data Release 3 – YouTube
Die Vermessung des Universums
Der europäische Wissenschaftssatellit Gaia beobachtet das gesamte Universum und erstellt daraus massive Sternenkataloge: Von unserem Sonnensystem, zur Milchstraße und bis hin zu fernen Quasaren.
Gaia hat die Aufgabe, die Positionen, Eigenbewegungen, Entfernungen und Helligkeiten von fast zwei Milliarden Himmelskörpern hochgenau zu erfassen und zu katalogisieren. Der Bereich der Astronomie, der sich mit diesen Parametern beschäftigt, wird Astrometrie genannt und ist mehr als 5000 Jahre alt. Gaia wurde 2013 an Bord einer russischen Sojus-Rakete vom ESA-Weltraumbahnhof in Kourou (Französisch-Guayana) gestartet und hätte fünf Jahre lang Daten aufzeichnen sollen. Die Mission ist jedoch so erfolgreich, dass sie bis voraussichtlich 2025 verlängert werden soll.
Und die Genauigkeit ist genau das, was Gaia ausmacht. Wenn man auf dem Mond eine Taschenlampe um 5 Zentimeter in einem halben Jahr verschieben würde, dann könnte Gaia dies messen. Gaia markiert eine neue Ära für die Astrophysik und ist wissenschaftlich so erfolgreich wie das Hubble-Weltraumteleskop der NASA und der ESA.
Am 03. Dezember 2020 um 12:00 Uhr (mitteleuropäische Zeit) wird ein erster Teil des dritten Gaia-Daten-Katalogs veröffentlicht. Dann werden Einträge für fast 1,8 Milliarden Himmelskörper einsehbar sein.
Das DLR Raumfahrtmanagement veranstaltet aus diesem Anlass mit den deutschen Gaia-Partnern einen Online-Event, um das Einzigartige dieses dritten Datenkatalogs und der Mission Gaia der Öffentlichkeit vorzustellen.
Bei Gaia arbeiten Wissenschaftler und Ingenieure aus mehr als 20 europäischen Ländern zusammen. Deutschland ist der größte Beitragszahler im ESA-Wissenschaftsprogramm und Wissenschaftler deutscher Universitäten und Forschungseinrichtungen leiten die zentrale Koordinationseinheit, die sich mit der Bestimmung der astrometrischen Ergebnisse innerhalb des Datenverarbeitungs- und Analysekonsortiums (DPAC) beschäftigt. Das DLR Raumfahrtmanagement fördert im Auftrag der Bundesregierung mit Mitteln des BMWi den deutschen Beitrag von Gaia in folgenden Instituten: das Astronomische Rechen-Institut an der Universität Heidelberg, das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam, das Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg und das Lohrmann-Observatorium an der Technischen Universität Dresden.
Programmbeteiligte:
Dr. Anke Pagels-Kerp – DLR Raumfahrtmanagement
Dr. Michael Biermann – Universität Heidelberg, Zentrum für Astronomie
Dr. Katja Weingrill – Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam
Prof. Dr. Sergei A. Klioner – Technische Universität Dresden, Lohrmann-Observatorium
Prof. Dr. Stefan Jordan – Universität Heidelberg, Zentrum für Astronomie
Dr. Coryn Bailer-Jones – Max-Planck-Institut für Astronomie, Heidelberg
Moderator: Sebastian Funk, Wissenschaftsjournalist und Physiker (Twitter@herrfunk)
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