Emerging Augmented Simulation
Das Testfeld Niedersachsen ist eine 280 Kilometer lange Forschungsplattform, auf der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam mit Unternehmen das automatisierte und vernetze Fahren erproben. Dabei liefert das Testfeld mit seinen Kameras und Sensoren mehr Daten als jedes andere weltweit. Die Erfassung, Prozessierung, Interpretation sowie die Übertragung von Daten in ein digitales Abbild des Testfelds sind wichtige Forschungsschwerpunkte des DLR. Nur so können verlässliche Forschungsergebnisse entstehen, welche die Zulassung von automatisierten Fahrfunktionen vorantreiben.
Die schiere Größe des Testfelds und die große Datenmenge erfordern den Einsatz von Virtual oder Augmented Reality (VR beziehungsweise AR) für eine visuelle Darstellung. Mit einer AR-Brille erhalten die Besuchenden einen Überblick über die Technik und insbesondere die verfügbaren Daten, die hinter dem Testfeld Niedersachsen stecken. Ein digitales Diorama zeigt den spannendsten Ausschnitt des Testfelds – die Autobahn A39 mit den fest installierten Kameramasten – aus der Vogelperspektive. Die Daten des realen Testfelds sind in Echtzeit zu sehen und veranschaulichen live die aktuelle Situation auf den Straßen. Ein Monitor zeigt parallel das Videobild aus der Perspektive eines Sensorkopfes auf dem Testfeld und damit die Verzahnung der realen und simulierten Daten.
Um die Datenübertragung in beide Richtungen zu verstehen, können Besuchende mit einem virtuellen Schalter einen Signalgeber am Serverhaus des Testfelds aktivieren. Dadurch sehen sie wenige Sekunden später auf dem Video-Livestream den entsprechenden Sensorkopf, den sie per Berührung im Modell aktiviert haben. Die Demonstration unterstreicht die Leistungsfähigkeit des Testfelds in Bezug auf die Verarbeitung großer Datenmengen in Echtzeit. Darüber hinaus werden die simulativen Fähigkeiten und vor allem die präzisen Kalibrierungsgrundlagen dargestellt.
Links:
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verkehrssystemtechnik
Lennart Asbach | E-Mail Lennart.Asbach@dlr.de
