Der unbemannte Forschungshubschrauber des DLR
Seit 2012 betreibt das DLR-Institut für Flugsystemtechnik unbemannte Hubschrauber mit über 80 Kilogramm Gesamtmasse unter dem Namen superARTIS (Autonomous Rotorcraft Testbed for Intelligent Systems). Im Jahr 2015 wurden zwei neue Hubschrauber vom Typ SDO 50V2 der Firma SwissDrones Operating AG in Betrieb genommen. Mit Hilfe dieser Systeme werden – unterstützt durch eine aufwändige Simulationsumgebung – anspruchsvolle automatische Flugmissionen entwickelt und erprobt. Im Fokus der Forschung stehen dabei die selbstständige Umwelterkennung, die Pfadplanung, Flugregelung auch für agile Manöver sowie Navigationsmethoden unter Berücksichtigung der Störanfälligkeit von Satellitennavigation. Durch eine hohe Nutzlastkapazität, Reichweite und Fluggeschwindigkeit ist superARTIS zu realitätsnahen Forschungseinsätzen in der Lage – beispielsweise über dem Meer, im Verbund mit anderen Luftfahrzeugen oder als Träger von Multisensor-Systemen.
Projekt-Highlights:
- Innovation in der humanitären Hilfe mit dem World Food Programme und Wings for Aid
Ziel: Erprobung eines Absetzkonzeptes für den Transport von Hilfsgütern außerhalb des Sichtweite und
deren Abwurf in realistischem Einsatzgebiet.
- Fliegen im Verband
Ziel: Gemeinsame Nutzung des Luftraumes mit unbemannten und bemannten Hubschraubern im
Einsatzverband.
- Flugkampagne Vidsel (Nordschweden)
Ziel: Betrieb eines unbemannten Hubschraubers außer Sicht, unter anspruchsvollen Umweltbedingungen
und gemeinsam mit anderen Luftfahrzeugen.
- ATON (Autonomous Terrain-based Optical Navigation)
Ziel: Nutzung des unbemannten Hubschraubers als Demonstrator für Navigationsverfahren für
automatische Mondlandungen (Kraternavigation und Landefelderkundung).
- Fast Rotorcraft
Ziel: Flugbetrieb an den Flugleistungsgrenzen, Erweiterung der Schnellflugfähigkeiten,
Flugerprobungsmethoden für unbemannte Luftfahrzeuge.
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Gordon Strickert · E-Mail: gordon.strickert@dlr.de · DLR.de