Advanced Technology Research Aircraft
Der Airbus A320-232 mit der Kennung D-ATRA ist das größte Mitglied der DLR-Forschungsflotte. Der Airliner ist seit 2008 beim DLR im Einsatz und am Standort Braunschweig beheimatet. Größe und Flexibilität zeichnen den Flugversuchsträger aus. Das Nutzungsspektrum des DLR-ATRA reicht von der reinen Grundlagenforschung bis hin zu Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in Kooperation mit der europäischen Luftfahrtindustrie. Wissenschaftler untersuchen mit dem A320 unter anderem neue Komfort- und Sicherheitskonzepte in der Kabine. Ebenso erproben sie – im Flug und am Boden – neue Kommunikationstechnologien für die Zukunft des Luftverkehrs. ATRA ist als moderne Forschungsplattform für Fragen der Aerodynamik, Avionik und Triebwerkforschung einzigartig in Europa. Das Nutzungsspektrum des DLR-Forschungsfliegers A320 ATRA umfasst unter anderem folgende Forschungsthemen: Erprobung von aeroelastischen Messverfahren, Untersuchungen zur Innenraumakustik, Messungen von Umströmungslärm, aerodynamische Messungen am Flügel und am Leitwerk mit dem Ziel der Kraftstoffersparnis, Erprobung neuester Messverfahren wie IPCT (Image Pattern Correlation Technique, eine optische Methode zur Messung der Flügelbiegung), Detektion von Wirbelschleppen und Untersuchung von Ausweichalgorithmen, Triebwerkmessungen, Erprobung modernster Navigations- und Kommunikationstechnologien sowie lärmarme An- und Abflugverfahren.
Zukünftig wird der ATRA über mehrere Cockpit-Schnittstellen verfügen. Hierzu werden eine experimentelle Ansteuerung der Cockpit-Displays, zusätzliche Datenlinks sowie ein Head-up-Display realisiert. Damit ergeben sich Möglichkeiten für Untersuchungen zu folgenden Forschungsthemen: Flugsteuerungskommandos für den Wirbelschleppendurchflug und zur Lastabminderung, autonomes Fliegen, Rollverkehrsführung, Pilotenassistenz und Displaytechnologie, Arbeitsbelastung und -verteilung von Piloten.
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Oliver Brieger · E-Mail: oliver.brieger@dlr.de · DLR.de