Neue Technologien für die Satellitenkommunikation
Durch das Internet, E-Mails oder SMS sind wir über Mobiltelefon, Tablet-PC oder Notebook immer und überall erreichbar. Die Folge ist ein unvorstellbar großer Datenfluss rund um den Globus. Um diesen Informationshunger zu stillen, bedarf es neuer technologischer Entwicklungen für Kommunikationssatelliten. Hier setzt die deutsche Satellitenmission „Heinrich Hertz“ an: Sie dient als Testplattform für Technologien, die den extremen Belastungen des Weltraums ausgesetzt werden. Starke Strahlung und enorme Temperaturschwankungen müssen bis zu 15 Jahre lang ausgehalten werden. Diese sogenannte In-Orbit-Verifkation minimiert das Ausfallrisiko, das auf dem Erdboden nicht hinreichend simuliert werden kann. Durch die Erprobung eines innovativen, flexiblen und hybriden Nutzlastkonzepts werden zusätzlich Möglichkeiten und Grenzen der Anpassungsfähigkeit für zukünftige Missionen experimentell untersucht. Mit „Heinrich Hertz“ können Wissenschaft und Industrie viele Experimente durchführen, um die Funktionalität verschiedener Technologien zu demonstrieren. So können zum Beispiel bei Neuentwicklungen im Bereich der Nutzerterminals mit Antennendurchmessern kleiner als 80 Zentimeter die Grenzen von Mobilität und Erreichbarkeit in stark genutzten Frequenzbändern ausgelotet werden. Darüber hinaus dient der deutsche Kommunikationssatellit als „Relaisstation“ für erdumlaufende Kleinstsatelliten. Für diese wird Heinrich Hertz die Kontaktzeiten zur Bodenstation deutlich verlängern, der Datentransfer wird so erheblich erhöht. Neben dem wissenschaftlich-technischen Missionsanteil, gefördert durch das BMWi, beteiligt sich das Bundesministerium der Verteidigung (BMVg) an Heinrich Hertz. Hiervon sollen unter anderem zivile und militärische Einsatzkräfte in Katastrophen- oder Krisengebieten profitieren, wenn die bodengestützte Kommunikationsinfrastruktur überlastet oder zerstört ist. Das DLR Raumfahrtmanagement plant und steuert die Mission.
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Heiko Ultes · E-Mail: heiko.ultes@dlr.de · DLR.de