Flug über den Mars
2,3 Millionen Quadratkilometer ist das Gebiet groß, das sich über die weitläufge, kraterübersäte Hochlandregion des Mars erstreckt, sowie über Teile des Ausflusstals Ares Vallis, des chaotischen Gebiets Aram Chaos, das uralte Tal Mawrth Vallis oder auch die Ebenen Meridiani Planum und Chryse Planitia. Der Filmclip zeigt den Weg des NASA-Astronauten Mark Watney aus dem Film „Der Marsianer“. Das einmalige Mosaik berechneten die Wissenschaftler des DLR-Instituts für Planetenforschung aus den Daten der HRSC-Kamera (High Resolution Stereo Camera) auf der ESA-Raumsonde Mars Express, die seit dem 25. Dezember 2003 um unseren Nachbarplaneten kreist. Neun Sensoren nehmen die Oberfläche aus verschiedenen Blickwinkeln auf und ermöglichen es, dass der Mars in hoher Auflösung, in Farbe und in drei Dimensionen kartiert werden kann. Für einen 3D-Vorspann zu dem erfolgreichen US-Spielflm verarbeiteten die Wissenschaftler die dreidimensionalen Höhenmodelle und Perspektivbilder und fügten die 50 bis 100 Kilometer breiten Streifen zu einer großformatigen und einheitlichen Karte zusammen. Aufgrund der detaillierten Geländedaten und der enormen Ausdehnung des dargestellten Gebiets waren für den hier gezeigten Filmclip insgesamt fast fünf Monate reine Rechenzeit erforderlich.
Bis heute hat die HRSC-Kamera bereits rund 70 Prozent der Marsoberfläche mit Bildauflösungen von zehn bis 20 Metern abgedeckt. Diese werden für die 3D-Kartierung mit höchster Genauigkeit verwendet. Die Abdeckung mit Bildauflösungen von bis zu hundert Metern beträgt bereits 97 Prozent. Der aus diesem Mosaik abgeleitete Film zeigt eindrucksvoll die Höhenunterschiede der unterschiedlichen Marsregionen (die Überhöhung ist etwa zweifach). Darüber hinaus bilden solche Karten die Basis für die Auswahl von Landestellen, bevor zukünftige Missionen auf dem Roten Planeten aufsetzen. Die HRSC-Kamera an Bord des ESA-Orbiters Mars Express wurde am DLR entwickelt und in Kooperation mit industriellen Partnern gebaut. Betrieb und wissenschaftliche Leitung liegt beim DLR-Institut für Planetenforschung in Berlin-Adlershof.
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Ulrich Köhler · E-Mail: ulrich.koehler@dlr.de · DLR.de
