IMPC

Ionosphere Monitoring and Prediction Center

Das IMPC ist der permanente Ionosphären-Wetterservice des DLR am Standort Neustrelitz. Dort forschen Experten an den Ursachen und Auswirkungen des sogenannten Weltraumwetters und liefern spezifsche Informationen über den aktuellen Zustand der Ionosphäre. Sonnenstürme oder Strahlungseruptionen können Störungen hervorrufen, die technische Systeme in unserem Orbit beschädigen. Je nach Ausmaß bedeutet dies den Ausfall von globalen Navigations- und Kommunikationssystemen wie beispielsweise dem Funkverkehr der zivilen Luftfahrt. Bei sehr starken geomagnetischen Stürmen kann es auch zu Stromausfällen kommen. Eine exakte Vorhersage solcher Eruptionen ist derzeit noch nicht möglich, da die physikalischen Zusammenhänge, die zu ihrem Auftreten führen, teilweise noch unverstanden sind.

Um festzustellen, ob und wie stark ein Sonnensturm die Erde trifft und was dagegen getan werden kann, nutzen DLR-Wissenschaftler boden- und weltraumbasierte GNSS (Global Navigation Satellite System)-Daten von ausgedehnten geodätischen Referenznetzwerken wie IGS und von Satellitenmissionen wie zum Beispiel GRACE. Das IMPC stellt diese Echtzeitinformationen, Vorhersagen und Warnungen zum Zustand der Ionosphäre über die Webseite impc.dlr.de zur Verfügung. So wissen Nutzer, welchem Störungsgrad der Ionosphäre ihre Systeme aktuell unterworfen sind. Vorgänger des IMPC war das Pilotprojekt SWACI (Space Weather Application Center Ionosphere), ein Echtzeit-Datenzentrum für Ionosphärenwetter. Nach Ablauf der Projektlaufzeit wurde das SWACI mit Unterstützung des DLR Technologiemarketings in das IMPC transformiert. Dem IMPC angeschlossen ist die einzige europäische Empfangsstation des globalen Echtzeit Sonnenwindbeobachtungsnetzwerks. Es ist geplant – als Teil eines europäischen Konsortiums –, ein Weltraumwetterzentrum zur Unterstützung der Luftfahrt aufzubauen.

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Jens Berdermann · E-Mail: jens.berdermann@dlr.de · DLR.de