Veranschaulichung von Methoden der Fernerkundung
Um die Oberfläche der Erde oder auch anderer Himmelskörper durch Satelliten aus dem All zu vermessen,werden unterschiedliche Verfahren genutzt: So wird beispielsweise bei der Mission TanDEM-X mit Radarsignalen ein Höhenprofil der Erdoberfläche erstellt. Die Signallaufzeiten geben dabei über die Topografie Auskunft, also über Höhen und Tiefen, Berge und Täler. Bei anderen Missionen wie Mars Express kommen Stereokameras oder – wie bei der Merkur-Sonde BepiColombo – Laser zum Einsatz. Aus den Daten werden unter anderem dreidimensionale Karten erstellt.
Die über andere Himmelskörper gewonnenen Erkenntnisse erlauben ein besseres Verständnis der Entstehung unseres Sonnensystems und genauere Rückschlüsse auf die vergangene und zukünftige Entwicklung der Erde. Doch anhand der Karten lassen sich auch wissenschaftlich interessante und risikoärmere Landestellen für zukünftige Raumfahrtmissionen zum Beispiel zum Mond oder Mars identifizieren.
Bei der Fernerkundung der Erde liegt der Nutzen noch näher. Anhand der topografischen Daten können beispielsweise die Auswirkungen des Klimawandels auf den Meeresspiegel erfasst und hochwassergefährdete Gebiete identifiziert werden. Sie können sogar helfen, Menschenleben zu retten: Bei Erdbeben und anderen Naturkatastrophen liefert das Zentrum für Satellitengestützte Kriseninformation im DLR (ZKI) innerhalb von Stunden besondere Karten für Rettungs- und Hilfskräfte. Generiert aus einem Vergleich von Daten vor und nach der Katastrophe, zeigen sie die besonders betroffenen Gebiete und geben Rettungskräften wichtige Hinweise – etwa darauf, welche Straßen noch befahrbar sind.
Das Exponat gewährt Schülerinnen und Schülern in mehreren DLR_School_Labs Einblicke in Methoden der Fernerkundung und deren Nutzen. Ein Computer erfasst mit einem Kinect-Sensor die Oberfläche in einem Sandkasten – ganz ähnlich wie Satelliten die Erdoberfläche „abtasten“ – und projiziert über einen Beamer in Echtzeit die für Höhenprofile typischen Farben auf die Oberfläche. So wird ein zentrales Verfahren der Fernerkundung für Kinder und Jugendliche im wörtlichen Sinne „erfassbar“.
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Dirk Stiefs · E-Mail: dirk.stiefs@dlr.de · DLR.de
