Größter „Außenposten“ der Menschheit im All
Sie ist so groß wie ein Fußballfeld, wiegt rund 480 Tonnen und hat ein Innenraumvolumen eines 747-Jumbojets. Die Internationale Raumstation ISS ist der größte „Außenposten“ der Menschheit und umkreist seit fast 25 Jahren den Blauen Planeten. Als Geburtsstunde gilt der 20. November 1998, als eine russische Proton-Rakete vom Kosmodrom in Baikonur abhob und mit dem Sarja-Modul das erste Element in die Erdumlaufbahn brachte. 16 Tage später, am 6. Dezember 1998, verband die Besatzung des Space Shuttles Endeavour das russische Sarja- mit dem US-amerikanischen Unity-Modul. Seit dem 2. November 2000 ist die ISS dauerhaft von Raumfahrern bewohnt. Gemeinsam haben die ISS-Partner USA, Russland, Japan, Kanada, Brasilien und elf Mitgliedsstaaten der ESA – Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Spanien und Schweden – dieses technisch hoch anspruchsvolle Bauwerk in rund 350 bis 400 Kilometern über der Erde errichtet.
Die mit russischen Trägerraketen oder dem amerikanischen Space Shuttle transportierten Bauteile haben die ISS in 32 Ausbaustufen zu ihrer heutigen Größe anwachsen lassen. 42 Flüge waren notwendig, um die Module und großen Komponenten in die Umlaufbahn zu transportieren. Deutschland ist mit etwa 37 Prozent am Betrieb und mit rund 45 Prozent an der Wissenschaft auf der ISS beteiligt und damit der wichtigste ISS-Partner in Europa. Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR in Bonn koordiniert und managt diese Beiträge an die ESA. Das DLR war und ist auch als Forschungszentrum an zahlreichen Experimenten auf der Raumstation beteiligt. Denn die ISS ist auch eine ideale Testumgebung für neue Technologien und ein einzigartiges Labor für Experimente, die in keiner wissenschaftlichen Einrichtung auf der Erde durchgeführt werden können. Das erste naturwissenschaftliche Experiment auf der ISS war das deutsch-russische Plasmakristallexperiment, das im Februar 2001 den Beginn der Forschung auf der ISS markierte.
Links:
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Volker Schmid · E-Mail Volker.Schmid@dlr.de
Anflug auf die Internationale Raumstation ISS: Aus einer „Crew Dragon“-Kapsel des US-amerikanischen Raumfahrtkonzerns SpaceX heraus hat ein Astronaut die ISS während der Annäherung aufgenommen.