Modulares Mastsystem für kommerzielle Weltraumanwendungen
Entfaltbare, ultraleichte Weltraumstruktursysteme als technische Basis zur Stromerzeugung, Kommunikation, für Messungen, optische Kontrollen oder zur Weltraumschrottvermeidung für den New Space – mit dem modularen SpaceMast-System bieten sich neue Möglichkeiten für große funktionale Flächen und Längen für Raumfahrzeuge von morgen. Auf der ILA 2022 präsentiert das DLR einen funktionsfähigen SpaceMast mit Kamera als Prototypen für das entwickelte Baukastensystem.
Kompakt aufgerollt, ultraleicht und großflächig entfaltbar
Das SpaceMast-System besteht aus röhrenartigen, ausfahrbaren und aufrollbaren Leichtbaumasten aus extrem dünnwandigem kohlefaserverstärktem Kunststoff und den für das kontrollierte Ausrollen essenziellen Mechanismen, die den starken Selbstentfaltungsdrang kanalisieren und den Mast selbst stabil mit dem Satelliten verbinden. Die Einsatzgebiete der Mastsysteme sind vielfältig. So können sie z.B. als Träger von Instrumenten, Solarpanelen, Sonnen- und Bremssegeln an Satelliten Raumschiffen oder Raumstationen wie der der ISS genutzt werden. Für den Start ins All auf ein Minimum eingerollt, entfalten sie erst im Weltall ihre geplante Größe.
Modular und vielseitig einsetzbar in New Space und Forschung
Durch ein modulares Baukastenprinzip folgt das SpaceMast-System dem aktuellen Trend zur wirtschaftlichen Nutzung des Weltraums. Besonders bei Satelliten zur Kommunikation, Erdbeobachtung und Navigation sind individuell anpassbare Systeme gefragt. Dazu können an einem Zentralmodul, das den Antriebsmechanismus beinhaltet, je nach Anwendung ein bis vier baugleiche Mastmodule angesetzt und zu einer Einheit verbaut werden. Ebenso sind Größe, Länge und Anordnung der Masten für den jeweiligen Einsatz anpassbar.
Links:
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Faserverbundleichtbau und Adaptronik
Dr. Martin Zander · E-Mail SpaceMast@dlr.de