INNOcube

Ein neuer Kleinsatellit mit innovativen Technologien entsteht

In der geplanten Mission INNOcube werden neuartige Technologien für den Satellitenbau entwickelt und getestet. Durch diese Technologien kann die Masse zukünftiger Satelliten erheblich verringert, der Montageprozess verkürzt und Kosten eingespart werden. Elektronische Apparaturen in Satelliten werden bislang über Datenkabel gesteuert. Ziel von INNOcube ist die In-Orbit Demonstration einer Ultra-Breitband-Funktechnologie (Skith), die kabellose Datenübertragung innerhalb eines Satelliten ermöglicht. Darüber hinaus wird ein innovativer Akku (Wall#E) getestet, der als Satellitenstruktur und Energiespeicher dient und Stromkabel und herkömmliche Batterien langfristig ersetzen soll.

Das Kabelbaumsystem für Satelliten war bisher notwendig, aber auch kostspielig, schwer zu integrieren und ein Risikofaktor. Die Skith-Technologie soll den ersten drahtlosen Satelliten ermöglichen, der Miniatur-Funkverbindungen mit kurzer Reichweite und hoher Geschwindigkeit in Echtzeit verwendet. Durch die Kombination von modularer und fehlertoleranter Software mit Ultrabreitbandtechnologie aus der Industrie 4.0 soll ein robustes und anpassungsfähiges System entstehen.

Wall#E integriert Energiespeicherfunktionen in die Trägerstrukturen von Raumfahrzeugen, wodurch Masse und Volumen von Satelliten ohne Leistungseinbußen deutlich reduziert werden können. Zu diesem Zweck nutzt Wall#E faserverstärkte Strukturen, die mit innovativen Festkörperbatteriematerialien durchsetzt sind. Obwohl der Schwerpunkt dieses Projekts zunächst auf Satelliten liegt, lässt sich das zugrunde liegende Konzept auf Trägersysteme, Raumstationen und bodengestützte Anwendungen z. B. in der E-Mobilität übertragen.

Beide Technologiekonzepte haben den INNOspace Masters-Wettbewerb gewonnen. Dadurch konnten beiden Forschungsideen von Grund auf umgesetzt, ein neuer Satellitentyp gebaut und getestet werden, der auf einer komplett neuen Technologie basiert. Der INNOspace Masters hat die Partnerschaft zwischen der Universität Würzburg und der TU Berlin ins Leben gerufen, die es beiden Universitäten nun ermöglicht, ihre Technologie im Weltraum zu verifizieren. Der Start des INNOcube-Satelliten ist für den Oktober 2024 vorgesehen.

Links:

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsche Raumfahrtagentur, Abt. Innovation und Neue Märkte
E-Mail contact-dlr@DLR.de