ISTAR-Funktionsmodell

Repräsentatives, detailgetreues Abbild des DLR-Forschungsflugzeugs ISTAR (In-flight Systems & Technology Airborne Research)

Der ISTAR Dassault Falcon 2000LX ist ein sogenannter Inflight-Simulator, der einen großen Schritt in Richtung Digitalisierung der Luftfahrt ermöglichen wird. Denn von ihm wird ein digitaler Zwilling geschaffen, der ihn sein ganzes „Flugzeugleben“ begleiten wird. Zur Veranschaulichung der Forschungsvielfalt, die sich mit dieser fliegenden Testplattform bietet, wurde ein detailgetreues Abbild im Maßstab 1:13,6 erstellt, an dem sich Einzelteile variieren und bewegen lassen.

Die auf der ILA 2024 ausgestellte Konfiguration veranschaulicht zum einen Forschungsarbeiten aus dem DLR-Projekt HighFly (HighFly – High speed in-flight validation), mit dem der echte ISTAR „eingeflogen“ und seine Parameter bestimmt wurden. Auf den Flügeln sind Sensoren zu erkennen, die Strömungsfelder und Flügellasten bis an die Grenzen der Flugfähigkeit gemessen haben. Um zu ermitteln, wie sich die Strömung an den Tragflächen bei Flugmanövern verändert und wie stark sich die Tragflächen im Flug verformen, wurde eine Tragfläche mit einer gepunkteten Folie beklebt. Wenn sich die Tragflächen während des Flugs biegen, erfassen Kameras die Lageänderung der Punkte. So wird die lokale Verformung des Tragflügels bestimmt. Auf und unter dem anderen Tragflügel sind neue MEMS-basierte Sensoren verteilt, die erstmals Druck- und Verformungsdaten im transsonischen Geschwindigkeitsbereich gemessen haben. Mit den Ergebnissen entwickelt das DLR den digitalen Zwilling des ISTAR weiter und trägt dazu bei, Flugzeuge noch energieeffizienter auszulegen.

Am Modell sind ebenfalls künstliche Eis-Ansammlungen zu erkennen. Der Hintergrund: Neue Flugzeuge müssen auch unter Vereisungsbedingungen ein sicheres Flugverhalten zeigen. Dies gilt ohne Einschränkung – also auch dann, wenn die Vereisungsschutzsysteme ausfallen. Das DLR und Dassault Aviation haben im Rahmen des EU-Luftfahrtforschungsprogramms Clean Sky 2 Flugtests mit dem ISTAR durchgeführt, deren Ziel es war, mit den künstlich vereisten Stellen die Veränderungen des Flugverhaltens und der Luftströmungsdaten zu untersuchen.

Link:

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Aerodynamik und Strömungstechnik
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