LUNA Analog Facility

Der „Mond auf Erden“ – eine Oberflächensimulationshalle in Köln

Die Menschheit strebt gerade wieder nach dem Mond. Europa wird diesmal beim bemannten Artemis-Programm mit dabei sein und eine prominente Rolle spielen. Bei uns in Deutschland wird nicht nur das Service-Modul der Orion-Kapsel gebaut. Auch das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum in Oberpfaffenhofen bereitet sich darauf vor, das europäische Kontrollzentrum für den Lunaren Gateway zu betreiben, von wo aus die Landungsmissionen dann starten werden. Ein weiterer wichtiger europäisch-deutscher Beitrag wird LUNA werden. Diese einmalige Anlage wird im September 2024 in Köln eröffnet und ist ein gemeinschaftliches Projekt von ESA und DLR, gefördert durch das Land Nordrhein-Westfahlen.

Die Exponate stehen symbolisch für die beiden großen Anwendungsbereiche von LUNA: Zum einen sollen Astronauten in der Halle die verschiedensten Aktivitäten auf der Mondoberfläche trainieren können, zum anderen steht die Anlage auch für alle möglichen robotischen Versuche, Validierungen oder Tests zur Verfügung. Das herausstechendste Element von LUNA wird die 700m² große Fläche sein, die mit einem Simulat bedeckt sein wird, das dem staubigen Regolith auf der Mondoberfläche sehr nahe kommt.

Ein Sonnensimulator sorgt in dem tiefschwarzen Raum für realistische Lichtverhältnisse. In der Deep Floor Area liegt das Regolith sogar 3 Meter tief, so dass auch Krater oder unterirdische Strukturen nachgebildet oder seismische Messungen durchgeführt werden können. Eine Rampe lässt die Simulation von Steigungen zu. In dem gezeigten Raumanzug werden sich Astronauten über die „Mondoberfläche“ bewegen können, wobei ein Gravity-Offloading-System die reduzierte Schwerkraft am Mond simuliert. Dabei soll Virtual Reality den Realitätsgrad noch steigern – hierfür ist ein eigenes digitales Studio vorgesehen. Außen sollen ein Habitat, eine Sinter-Facility und EDEN LUNA angeschlossen werden, ein Gewächshaus, das bereits als EDEN ISS in der Antarktis im Einsatz war.

LUNA bietet auch Test- und Validierungsmöglichkeiten für geophysikalische Experimente. Hierzu werden in der Halle neben einem hochempfindlichen Seismometer eine Reihe von Testobjekten im Regolith Simulant installiert, die die Suche und Detektion mittels z.B. seismischer und Radar-Sensoren ermöglichen. Das Microgravity User Support Center (MUSC) in Köln spielt hierbei eine zentrale Rolle, indem es seine Expertise in der Geophysik und Durchführung robotischer Weltraummissionen einbringt und somit zur wissenschaftlichen Nutzung der LUNA-Anlage beiträgt.

Und alles integriert in das Datennetz, was auch das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum, das Europäische Astronautenzentrum und – die ISS verbindet.

Link:

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Raumflugbetrieb und Astronautentraining
E-Mail contact-dlr@DLR.de