Power-to-Liquid-Kraftstoffe (PtL)

Forschung an Design, Produktion und der Klimaverträglichkeit künftiger Brennstoffe

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) befasst sich mit verschiedenen Möglichkeiten, alternative Brennstoffe herzustellen. Dazu zählen die Elektrolyse und Hochtemperaturverfahren mittels konzentrierender Solarstrahlung zur Erzeugung von Wasserstoff sowie Verfahren zur Weiterverarbeitung zu Brennstoffen. Mit TPP, der Technologieplattform für Power-to-Liquid-Kraftstoffe in Leuna (Sachsen-Anhalt), geht das DLR aber noch einen Schritt weiter: Diese Anlage soll den Markthochlauf strombasierter Kraftstoffe – auch Power-to-Liquid-Kraftstoffe (PtL) oder E-Fuels genannt – beschleunigen. Strombasierte Treibstoffe sind aus heutiger Sicht unverzichtbar, um Mittel- und Langstreckenflüge dekarbonisiert zu realisieren.

Die Technologieplattform TPP wird mit einer Produktionskapazität von 2.500 Tonnen Treibstoff pro Jahr starten. Dabei wird zum ersten Mal die Gesamtintegration einer Produktionsanlage dieser Größenordnung erprobt. Die Anlage ist so aufgebaut, dass verschiedene Herstellungsrouten, die benötigten Technologien sowie innovative Komponenten untersucht und verglichen werden können. Denn nicht alles, was im Labormaßstab funktioniert, lässt sich in die industrielle Produktion übertragen.

Die Forschenden des DLR werden auf der Anlage Kraftstoffe herstellen, diese umfassend bewerten und die Kraftstoffeigenschaften für kommerzielle Anwendungen in der Luft, auf dem Wasser und für den Schwerlastverkehr optimieren. Das Ziel ist, die strombasierten Treibstoffe nicht nur im Hinblick auf Effizienz, sondern vor allem auch im Hinblick auf Klimaverträglichkeit zu optimieren. Studien des DLR haben gezeigt, dass sich mit solchen Treibstoffen die ebenfalls klimawirksamen Nicht-CO2-Effekte der Luftfahrt reduzieren lassen.

Die vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderte Anlage steht nicht allein der DLR-Forschung zur Verfügung – sie kann auch von Industrieunternehmen und Forschungseinrichtungen aus ganz Europa genutzt werden. Zahlreiche Projekte sind bereits in der Planung. Die Produktion soll 2028 beginnen.

Link:

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verbrennungstechnik
E-Mail contact-dlr@DLR.de