Satellitenmodell Heinrich Hertz

Der smarte deutsche Kommunikationssatellit im interaktiven Modell

Mit der Heinrich-Hertz-Mission ist am 6. Juli 2023 auf der letzten europäische Ariane-5-Rakete erstmals ein eigener deutscher Kommunikationssatellit zur Erforschung und Erprobung neuer Technologien und Kommunikationsszenarien ins All gestartet. Die Mission leistet damit einen Beitrag zur Informationsgesellschaft in Deutschland. Die Mission wird von der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR in Bonn im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und unter Beteiligung des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) geführt. Mit der Entwicklung und dem Bau des Satelliten wurde die OHB-System AG beauftragt. Die komplette Nutzlastentwicklung und -integration wurde von der Firma Tesat Spacecom GmbH & Co. KG übernommen. Für die Durchführung der Umwelttests wurde die IABG GmbH beauftragt. Für das Bodensegment wurden neue Bodenstationsantennen in Hürth und Neustrelitz errichtet. Das Satellitenkontrollzentrum wurde in Bonn aufgebaut. An der Mission sind insgesamt 42 Partner beteiligt – davon 14 an der wissenschaftlich-technischen Nutzlast. Ein interaktives Modell des Heinrich-Hertz-Satelliten ist im Space Pavilion auf der ILA 2024 zu sehen.

Die Ansprüche an Kommunikationssatelliten wachsen so rasant wie die weltweite Kommunikation zunimmt. Daher müssen zukunftsfähige Kommunikationssatelliten mit sehr viel leistungsfähigeren Technologien arbeiten. Die Technologien an Bord sollen auf die künftigen Herausforderungen im Bereich der Satellitenkommunikation smart und flexibel reagieren und auch zukünftige Kommunikationsszenarien unterstützen können. Mit Experimenten zur Kommunikations-, Antennen- und Satellitentechnik, die von deutschen Forschungsinstituten und Industrieunternehmen entwickelt und gebaut wurden, werden diese Technologien nun im Weltall verifiziert beziehungsweise unter realen Einsatzbedingungen erprobt. Seine Instrumente können dann von der Erde aus flexibel an neue technische Ansprüche und Marktbedingungen angepasst werden. Im übertragenen Sinne wächst der smarte Satellit also im Weltraumeinsatz mit seinen Aufgaben. Mit der wissenschaftlich-technischen Nutzlast des Heinrich Hertz Satelliten steht seit Anfang 2024 für etwa 15 Jahre eine Experimentalplattform im All zur Verfügung, die von Forschungseinrichtungen und Unternehmen für Kommunikationsexperimente genutzt werden kann.

Damit hat mit Heinrich-Hertz eine neue Ära in der deutschen Satellitenkommunikation begonnen.

Links:

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Deutsche Raumfahrtagentur
E-Mail contact-dlr@DLR.de

Mehr als zehn Technologien für zahlreiche Tests und Experimente zur Satellitenkommunikation sind an Bord des Heinrich-Hertz-Satelliten untergebracht.

© OHB System AG

Die Mission “Heinrich Hertz” sichert Schlüsselkompetenzen für geostationäre Kommunikationssatelliten und entwickelt sie weiter.