Weltweit erster Prototyp einer mobilen, autonomen Faserlegeeinheit
Die mobile Ablegeeinheit kann sich frei auf dem Formwerkzeug bewegen und die Fasern direkt ablegen. Mehrere frei bewegliche, autonome, mobile Ablegeeinheiten sollen kooperierend im Schwarm ohne starre, begrenzende Führungskinematik flexibler als bislang auf Skalierung, Geometrie- und Designänderungen der Bauteilstrukturen reagieren. Der Forschungsansatz hebt die bisher gültige Wechselwirkung „größeres Bauteil – größere Fertigungsanlage“ auf. Mit der Technologie mobiler Ablegeeinheiten ist eine Verwendung in bestehender Halleninfrastruktur möglich ohne dass beispielsweise Fundamente aufwändig verstärkt werden müssen. Somit können veränderte Bedarfe und Engpässe in der Fertigung ohne hohe Zusatzinvestitionen abgefangen werden.
Ein intelligentes Schwarmverhalten der simultan agierenden Robotereinheiten steigert die Effizienz und schafft eine Redundanz innerhalb der Produktionsanlagen. Erstmalig sind damit im automatisierten Faserlegeverfahren kontinuierliche Fertigungsstraßen möglich. Der Einsatz mobiler Legeeinheiten in der Fertigung großflächiger Faserverbundbauteile ist nicht nur auf den Bereich der Luftfahrt beschränkt. Auch die Produktion von Rotorblättern für Windkraftanlagen ist ein möglicher Anwendungsfall. Da die mobilen Ablegeeinheiten flexibel einsetzbar sind, wäre auch denkbar, flächige Gebäudestrukturen aus Faserverbund direkt am Zielort zu fertigen.
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Faserverbundleichtbau und Adaptronik
Philipp Sämann · E-Mail: philipp.saemann@dlr.de · DLR.de