MERLIN

Die deutsch-französische Klimamission

Die deutsch-französische Klimamission MERLIN (Methane Remote Sensing LIDAR Mission) soll voraussichtlich ab 2024 die Methankonzentration in der Erdatmosphäre mit einer bislang unerreichten Genauigkeit messen. Weltraummissionen wie MERLIN helfen, einen tieferen Einblick in jene Mechanismen zu erlangen, die das Klima auf der Erde beeinflussen. Die Daten der Mission werden gemeinsam und in enger Zusammenarbeit mit Forschungslaboren verarbeitet und ausgewertet. MERLIN soll in rund 500 Kilometer Höhe die Erde umkreisen und mindestens drei Jahre im Einsatz sein.

Methan ist ein besonders starkes Treibhausgas. Die Klimawirkung von Methan ist 28 Mal stärker als die von Kohlenstoffdioxid (CO2). Obwohl die Konzentration von Methan deutlich kleiner ist als die von CO2, ist Methan schon heute für etwa 20 Prozent der Klimaerwärmung verantwortlich.

MERLIN baut auf dem neuen Satellitenbus „Myriade Evolutions“ auf, der von CNES zusammen mit der französischen Raumfahrtindustrie entwickelt wurde. Die Nutzlast des Satelliten ist ein aktives LIDAR (LIght Detection And Ranging)-Instrument, das auch bei Nacht und durch dünne Wolken hindurch messen kann. Entwickelt und gebaut wird dieses Instrument von Airbus in Ottobrunn im Auftrag des DLR Raumfahrtmanagements mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi). Zum Methan-LIDAR gehört ein Laser, der Licht in zwei unterschiedlichen Wellenlängen aussenden kann und dadurch in der Lage ist, unabhängig vom Sonnenlicht äußerst präzise Messungen der Methankonzentration auf allen Breitengraden durchzuführen. Die Wellenlängen liegen im nahen Infrarotbereich (1,6 Mikrometer) und sind so gewählt, dass die eine von Methan absorbiert wird, die andere nicht. Kurz hintereinander sendet MERLIN jeweils zwei solche Pulse zum selben Fleck am Erdboden. Die reflektierten Pulse fängt der Kleinsatellit mit einem Teleskop auf und registriert sie. Durch Methan in der Atmosphäre wird der eine Puls geschwächt, der andere dagegen nicht. Aus diesem Unterschied können Wissenschaftler die Methanmenge zwischen dem Satelliten und dem Erdboden bestimmen. Ein internationales Team mit zwei leitenden Wissenschaftlern – vom DLR-Institut für die Physik der Atmoshäre sowie vom französischen Labor für Klima- und Umweltwissenschaften (LSCE) – ist in die Forschungsaktivitäten eingebunden.

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Dr. Matthias Alpers · E-Mail: matthias.alpers@dlr.de · DLR.de

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