21. April 2020 @ 15:30 - 17:00
PublicBild: NASA/JPL-Caltech
Die Entdeckung der Ceres durch Guiseppe Piazzi vor gut zweihundert Jahren lenkte nicht nur die Aufmerksamkeit des jungen Carl Friedrich Gauß auf das Gebiet der Himmelsmechanik und Bahnberechnung, sondern öffnete auch das Tor zu einer bis dahin unbekannten Welt kleiner und kleinster Himmelskörper, die – wie wir heute wissen – viel über die Vergangenheit des Sonnensystems (und hierbei vor allem seiner Frühgeschichte) verraten können. Lange Zeit hindurch blieb ihre Erkundung mangels detailreicher Beobachtungsmöglichkeiten zwar auf bahndynamische Analysen und grobe spektroskopische Untersuchungen beschränkt, doch auch damit konnten bereits zahlreiche Erkenntnisse über die kleinen Himmelskörper gewonnen werden. Trotzdem wurden die Astronomen von der unerwarteten Vielfalt dessen überrascht, was sie seit dem ersten Vorbeiflug einer Raumsonde an einem Kleinplaneten im Jahre 1991 über die Zwerge des Sonnensystems gelernt haben.
Hermann-Michael Hahn studierte in Bonn Physik und Astronomie und wandte sich nach dem Diplom als freier Wissenschaftsjournalist der Berichterstattung über himmlische Themen in Presse, Funk und Fernsehen zu. Darüber hinaus schrieb er zahlreiche populärwissenschaftliche Bücher wie etwa 1983 „Zwischen den Planeten“, in dem er den damaligen Wissensstand über Kometen, Asteroiden und Meteoriten zusammenfasste. 2005 erhielt er für sein Buch „Outer Space“ den Hugo-Junckers-Preis des Luftfahrt-Presse-Clubs, und 2012 zeichnete ihn die Astronomische Gesellschaft mit dem Bruno-H.-Bürgel-Preis aus – für „sein breit gefächertes Spektrum an Aktivitäten, um vor allem Grundkenntnisse aus der Raumfahrt und Astronomie einem breiten Publikum zu vermitteln.“ Hermann-Michael Hahn ist darüber hinaus seit fast 30 Jahren 1. Vorsitzender der Vereinigung der Sternfreunde Köln, e.V., die die Kölner Volkssternwarte betreibt. Mit Hilfe einer von ihm ins Leben gerufenen und weitgehend allein betriebenen Crowd-Funding-Aktion konnte er die Finanzierung des größten frei zugänglichen Teleskops in NRW, des Cologne Large Telescope mit einer Öffnung von 60 Zentimetern, sicherstellen, das seit 2012 das Herzstück der Volkssternwarte Köln bildet.