NASA/ESA-Bettruhestudien

Medizinische Forschung für die Zukunft der Raumfahrt

Längere Aufenthalte im All sind eine enorme Belastung für den menschlichen Körper: Muskeln und Knochen bauen ab. Die Körperflüssigkeiten verschieben sich mangels Schwerkraft von den Beinen in Richtung Kopf. Auch die veränderten Druckverhältnisse können medizinische Probleme hervorrufen. Raumfahrende berichten immer wieder, dass sich die Sehkraft verändert.

Um Gegenmaßnahmen zu entwickeln, müssen die Forschenden zunächst die komplexen physiologischen Veränderungen unter Weltraumbedingungen besser verstehen. Der Einsatz von „terrestrischen Astronautinnen und Astronauten“ hat gleich mehrere Vorteile: Unter kontrollierten Studienbedingungen können mehr Personen mit deutlich weniger Aufwand und Kosten untersucht werden, als dies im Weltraum möglich wäre.

Bettruhestudien gelten als Goldstandard der raumfahrtmedizinischen Erforschung degenerativer Prozesse des menschlichen Körpers in Schwerelosigkeit. Sie sind hochkomplexe Vorhaben, die von internationaler Zusammenarbeit und in erheblichem Maße vom Engagement der Beteiligten aus unterschiedlichen lebenswissenschaftlichen Disziplinen geprägt sind.

Das DLR-Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin in Köln führt etwa zwei Drittel aller Bettruhestudien weltweit durch. Je nach wissenschaftlicher Fragestellung beinhalten die Studien eine Bettruhe von 30 oder 60 Tagen. Im Fokus stehen Maßnahmen, um die Gesundheit der Raumfahrenden zu gewährleisten oder zumindest zu unterstützen. In der Forschungsanlage :envihab in Köln können diese komplexen Studien optimal durchgeführt werden.

Für die kommenden Jahre sind weitere Bettruhestudien am DLR geplant. Dafür werden immer wieder Probandinnen und Probanden gesucht!
Möchten Sie die Raumfahrtforschung unterstützen und Teil eines internationalen Teams sein? Dann bewerben Sie sich für unsere Bettruhestudien ab 2024.

Links:

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Luft- und Raumfahrtmedizin
Andrea Nitsche | E-Mail andrea.nitsche@dlr.de