Emissionsfrei und verkehrsentlastend in der Innenstadt liefern
Das EU-Projekt Interreg North West Europe (NWE) testet Lastenräder mit Brennstoffzellen-Antrieb, sogenannte Fuel Cell Cargo Pedelecs (FCCP). Im Fokus steht der Einsatz bei der Zustellung von Paketen in Innenstädten. Brennstoffzellen bieten im Vergleich zu anderen Antriebstechnologien wie Batterien den Vorteil einer höheren Reichweite, einer längeren täglichen Nutzungsdauer und kurzen Tankzeiten.
Zu den Besonderheiten des am DLR-Institut für Technische Thermodynamik entwickelten Brennstoffzellen-Systems zählen eine Dauerleistung von 400 Watt mit einer Höchstleistung von 1.000 Watt sowie ein Wasserstofftank mit einem Fassungsvermögen von 300 Gramm, der in rund drei Minuten gefüllt werden kann. Die Reichweite pro Tankfüllung beträgt rund 150 Kilometer. Das System besitzt metallische Bipolar-Platten, ist flüssig gekühlt und besitzt eine Kaltstart-Fähigkeit bis zu einer Temperatur von -20 Grad Celsius.
Profitieren können von diesem innovativen und ganzheitlichen Logistik-Konzept zum Beispiel Handwerksbetriebe sowie Paket- und Lieferdienste. Denkbar wäre auch ein Einsatz als kompaktes Müllfahrzeug, zum Anliefern von gewärmten oder gekühlten Mahlzeiten sowie als Transportmittel für Firmen mit weitläufigem Gelände.
Perspektivisch ließe sich mit diesem Konzept der Lastenverkehr in Fußgängerzonen und weiteren Innenstadtbereichen wesentlich nachhaltiger gestalten. Attraktiv ist dieses Logistik-Konzept für europäische Städte wie auch für Metropolen weltweit. Gleichzeitig bietet das Brennstoffzellen-System die Möglichkeit einer Stromversorgung unabhängig vom Netz.
Am Projekt sind neben dem DLR-Institut für Technische Thermodynamik auch die beiden DLR-Institute für Fahrzeugkonzepte und für Verkehrsforschung sowie Partner aus Forschung, Logistik und europäischen Kommunen beteiligt.
Link:
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Technische Thermodynamik, Institut für Fahrzeugkonzepte
Sabine Winterfeld | E-Mail Sabine.Winterfeld@dlr.de