Projekt HiFlex erzeugt solare Wärme für Industrieprozesse
Im EU-Projekt HiFlex (High storage density solar power plant for Flexible energy systems) entwickelt und baut das DLR gemeinsam mit Partnern aus der Industrie eine spezielle Prozesswärme-Anlage. Ihr zentrales Element ist ein solarthermisches Turmkraftwerk. Die Pilotanlage entsteht beim italienischen Kooperationspartner Barilla. Sie soll zeigen, dass eine industrielle Produktionsanlage – hier ein Pasta-Werk – Tag und Nacht kontinuierlich mit erneuerbar erzeugter, solarer Prozesswärme versorgt werden kann.
Das Herzstück des solarthermischen Turmkraftwerks ist der am DLR-Institut für Solarforschung entwickelte Strahlungsempfänger CentRec (Centrifugal Receiver). In ihm nehmen rotierende Keramikpartikel die Wärme der Sonnenstrahlung auf, speichern sie und leiten sie zum Verwendungsort weiter. Ein Vorteil der Keramikpartikel – gegenüber dem sonst eingesetzten flüssigen Salz – ist, dass sie höheren Temperaturen von bis zu 1.000 Grad Celsius standhalten. Sie sind zudem kostengünstiger, stellen keine Gefahr für die Umwelt dar und lassen sich leichter lagern und transportieren als flüssiges Salz. In der HiFlex-Anlage transportieren die Partikel die Wärme direkt zu einem Dampferzeuger. Dort wird Wasser zu Prozessdampf. Alternativ kann ein Speicher die heißen Partikel aufnehmen und so die Wärme für viele Stunden speichern, bis sie wieder gebraucht wird, zum Beispiel nachts.
Beim Aufbau und Betrieb der Pilotanlage bringt das DLR sein umfassendes Know-how in den Technologiebereichen konzentrierende Solarsysteme, Dampferzeuger und Werkstoffe ein. Hier ermöglicht der Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse in die industrielle Anwendung die Transformation hin zu einer nachhaltigen Produktion.
Link:
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Solarforschung
Dr. Eckhard Lüpfert | E-Mail Eckhard.Luepfert@dlr.de