Nachhaltige Luftfahrt-Treibstoffe für einen klimaneutralen Flugverkehr
Für eine nachhaltige Luftfahrt sind strombasierte Kraftstoffe unverzichtbar. Insbesondere auf der Mittel- und Langstrecke gibt es derzeit keine technologischen Alternativen zu flüssigen Kraftstoffen. Gleichzeitig entsteht auf diesen Strecken ein Großteil der schädlichen Klima- und Umweltwirkung der Luftfahrt. Strombasierte Kraftstoffe (Power-to-Liquid, PtL) werden aus erneuerbaren Energien, Wasser und CO2 hergestellt. Das CO2 stammt zum Beispiel aus Biomasse oder aus der Umgebungsluft (Direct Air Capture, DAC). Das Wasser wird mittels Elektrolyse in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten. In einem darauffolgenden Synthese-Prozess wird der Wasserstoff gemeinsam mit CO2 in einen flüssigen Treibstoff umgewandelt.
Neben der Vermeidung von CO2-Emissionen bieten PtL-Kraftstoffe weitere Vorteile: Ihre Zusammensetzung kann mit gezieltem Treibstoff-Design so angepasst werden, dass deutlich weniger Schadstoffe wie Ruß entstehen. Die durch Rußpartikel verursachten Zirruswolken tragen erheblich zur Klimawirkung des Luftverkehrs bei. Intelligentes Treibstoff-Design führt somit zu weniger Schadstoffen. Die Klimawirkung der Luftfahrt sinkt, gleichzeitig wird die lokale Luftqualität an Flughäfen verbessert.
Für die Zulassung als Luftfahrt-Treibstoff ist es nötig, neben möglichst geringen Schadstoff-Emissionen auch zahlreiche andere Parameter wie den Gefrierpunkt so einzustellen, dass sie den international geltenden Grenzwerten entsprechen.
Gemeinsam mit Partnern aus Industrie, Forschung und weiteren Instituten und Einrichtungen des DLR arbeitet das DLR-Institut für Verbrennungstechnik daran, die Herstellungsverfahren aus dem Labor – mit Hilfe von Demonstrations- und Pilotanlagen – in einen industriellen Maßstab zu übertragen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Technologie fit für den industriellen Einsatz zu machen und die benötigten großen Mengen produzieren zu können.
Webnews:
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Institut für Verbrennungstechnik
Dr. Christoph Arndt | E-Mail Christoph.Arndt@dlr.de
