GLASS

GLS approaches based on SBAS

Technologiedemonstration – satellitenbasiertes Landesystem

Gegenwärtig können automatische Landungen nur mit Präzisionsführungssystemen wie ILS, MLS oder GLS (GBAS-Landesystem) durchgeführt werden. All diesen Systemen ist gemeinsam, dass die Führungssignale direkt vom Empfangsgerät in den Autopiloten geleitet werden. Der Autopilot übernimmt dann die Steuerung des Flugzeugs zur Landung.

Für das bodenbasierte GLS sendet eine Bodenstation Korrektursignale für die Signale der einzelnen Satelliten aus. Weiterhin überträgt die Bodenstation Anfluginformationen, wie Koordinaten der Schwelle, die Richtung sowie Sinkwinkel. Der Empfänger errechnet aus diesen Daten dann Ablagen und überträgt diese direkt an den Autopiloten.

Bei einem satellitenbasierenden System (SBAS) werden ebenfalls Korrekturen an den Nutzer gesendet. Anders als beim GLS werden die Daten allerdings über einen geostationären Satelliten versandt. Die Daten mit den Anfluginformationen werden in der Datenbank des Flight Management Systems (FMS) gespeichert. Die Ablagen werden vom FMS berechnet und an den Autopiloten weitergeleitet.

Automatische Landungen können nun zwar von entsprechend ausgerüsteten Luftfahrzeugen mit Hilfe eines Präzisionslandesystems wie ILS, MLS oder GLS durchgeführt werden, diese Systeme erlauben jedoch keine automatische Landung mit Führung durch das FMS. Hierfür wäre noch eine kostspielige Zertifzierung des Autolandesystems erforderlich.

Mit der vorgeschlagenen Lösung sollen die Vorteile beider Augmentationssysteme verbunden werden. Die SBAS-Daten werden in GLS kompatible Strukturen umgewandelt und mit den Anflugdaten an den Empfänger gesendet. Dieser kann nun direkt Ablagen an den Autopiloten senden und automatische Landungen werden möglich.

Mit Hilfe von GLASS kann somit ein kostengünstiges System entwickelt werden, mit dem auch kleinere Flugplätze in der Lage sind, Landesysteme für automatische Landungen anzubieten.

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Thomas Ludwig · E-Mail: thomas.ludwig@dlr.de · DLR.de