MACS-SaR

Modular Aerial Camera System – Search and Rescue

MACS-SaR ist ein hochspezialisiertes Kamerasystem, das speziell für die internationale Katastrophenhilfe entwickelt wurde. Bei der Rettung von Menschenleben sind die ersten 72 Stunden besonders wichtig. Für die am Einsatzort eintreffenden Rettungskräfte sind daher zunächst eine schnelle Aufklärung und genaue Informationen über die aktuelle Lage entscheidend, um das weitere Handeln zu koordinieren. MACS-SaR erstellt dazu hochaufgelöste Lagebilder in Echtzeit. Damit können die Experten vor Ort die Schadenslage schnell beurteilen und die notwendigen Hilfsmaßnahmen koordinieren.

Mit dem Einsatz von MACS-SaR auf einer schnell fliegenden Drohne können große Gebiete innerhalb weniger Minuten erkundet werden. Dies ermöglicht die bedarfsgerechte Erstellung von aktuellen Lagebildkarten – und dies direkt durch die Einsatzkräfte vor Ort im Katastrophengebiet. Mit dem flächendeckenden Überblick aus der Luft können stark betroffene Gebiete und mögliche Zugangswege identifiziert und Rettungskräfte gezielt zu den Einsatzstellen delegiert werden. Dies spart wertvolle Zeit, um verschüttete oder verletzte Personen zu retten.

MACS-SaR wurde in enger Kooperation zwischen dem DLR-Institut für Optische Sensorsysteme und der gemeinnützigen Hilfsorganisation I·S·A·R Germany (International Search and Rescue) entwickelt, mit der das DLR im November 2016 einen Kooperationsvertrag unterzeichnete.

Im Mai 2017 wurde MACS-SaR im Rahmen einer internationalen Rettungsübung unter den Augen der Vereinten Nationen erfolgreich erprobt. Nach dem Erdbeben in Mexiko erfolgte im September 2017 der erste gemeinsame Einsatz von DLR und I·S·A·R. Aktuell wird MACS-SaR an die Anforderungen im Einsatzfall angepasst und in regelmäßigen Übungen erprobt und weiterentwickelt. Das Ziel ist die aktive Unterstützung von internationalen Hilfsmaßnahmen durch Technologien des DLR.

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Ralf Berger · E-Mail: ralf.berger@dlr.de · DLR.de