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Das Orbital-Hub-Konzept mit Free Flyer

Der Orbital Hub besteht aus zwei Hauptteilen: der Basis und dem freifliegenden Modul (genannt „Free Flyer“). Der Andockknoten der Basis ist der Anflugpunkt für jegliche Crew- und Frachtfahrzeuge. Er beherbergt eine Cupola, Crew-Trainingsgeräte und Subsysteme für die Kommunikation, Datenspeicher sowie ein Notfall-Antriebssystem. Im Service-Modul sind die grundlegenden Funktionalitäten (hauptsächlich Energieversorgung und Thermalkontrolle), eine Toilette und die externen Drallräder zur Ausrichtung der Plattform untergebracht. Das expandierbare Habitat basiert auf dem BA330 von Bigelow Aerospace. Es enthält drei Mannschaftsquartiere, die Küche, Arbeitsplätze, Fertigungseinheiten, Laborschränke sowie allgemeine Lagerkapazitäten. Eine kleine Luftschleuse ist enthalten, um im Notfall EVAs durchführen zu können.

Der Free Flyer hat zwei getrennte Bereiche: das druckbeaufschlagte Labor und den nicht mit Druck beaufschlagten Teil mit externer Plattform und Service Modul. Das druckbeaufschlagte Labor kann im angedockten Zustand mit der Basis durch die Crew betreten werden. Es stellt ausreichend Volumen zur Unterbringung von Nutzlasten (zum Beispiel Materialwissenschaften) und eine Luftschleuse zur Bestückung der angeschlossenen externen Plattform zur Verfügung. Diese externe Plattform stellt standardisierte Schnittstellen zu den Nutzlasten bereit und wird durch einen robotischen Manipulator versorgt. Das ServiceModul beherbergt hauptsächlich die Energie-, Thermal-, Daten- und Antriebssysteme des Free Flyers. Der Free Flyer ist das aktive Element des Orbital Hubs während der Zusammenbauphase und im Manöverflug. Ein elektrischer Antrieb garantiert darüber hinaus möglichst ungestörte Bedingungen und eine hohe Qualität der Schwerelosigkeit während der Freiflugphasen.

Der Orbital Hub würde eine bezahlbare Möglichkeit zur Fortführung von astronautischer Raumfahrt in der erdnahen Umlaufbahn (Low Earth Orbit, LEO) darstellen und wäre eine verlässliche Basis für die langfristige Erforschung des Weltraums durch den Menschen jenseits des LEO.

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Stephan Jahnke · E-Mail: stephan.jahnke@dlr.de · DLR.de