SAGITTA

Open Innovation

Technologie-Erprobungsträger für unbemanntes Fliegen

Das DLR hat gemeinsam mit Universitäten und unter der Leitung von Airbus Defence and Space ein neuartiges Fluggerät für die Erprobung von Technologien für künftige unbemannte Fluggeräte (UAS – Unmanned Aerial Systems) entwickelt und 2017 erfolgreich im Erstflug erprobt. Der unbemannte strahlgetriebene Technologie-Demonstrator SAGITTA flog auf dem südafrikanischen Testgelände Overberg vollständig autonom auf einem vorprogrammierten Kurs. Die innovative Nurflügel-Konstruktion zeigte dabei herausragende Flugeigenschaften.

Entwurfskriterien waren ein hoher Grad an Autonomie, eine variable Missionsgestaltung und geringe Wahrnehmbarkeit im Flug. Die Zelle ist vollständig aus Kohlefaser-Verbundwerkstoff (CFK) hergestellt. Der SAGITTA Demonstrator ist ein „elektrisches Fluggerät“, das anstelle von Hydraulikkomponenten über elektromechanische Stellantriebe gesteuert wird. Wichtig für gute Flugeigenschaften des unkonventionell konfgurierten Luftfahrzeugs ist die Unterstützung durch ein Flugregelungssystem. Die hierfür notwendigen Stellsysteme für die Steuerflächen müssen außergewöhnliche Anforderungen erfüllen, da sie bei minimalem Gewicht gleichzeitig hohe Trimmlasten aushalten müssen. Weitere spezielle

Voraussetzungen für das Fluggerät waren ein einziehbares Fahrwerk und ein Treibstoffsystem, welches das Fluggerät in allen Fluglagen, also auch im Rückenflug, zuverlässig und blasenfrei versorgt. Der geringe Bauraum der kompakten Diamantform in Kombination mit hohen Sinkgeschwindigkeiten stellte hohe technische Herausforderungen an die Auslegung des Fahrwerks. In diesem Zusammenhang wurde unter anderem ein speziell auf die Bedingungen des Flugdemonstrators zugeschnittener Fahrwerkprüfstand entwickelt.

Im Projekt SAGITTA arbeiteten Doktoranden unterschiedlicher Forschungseinrichtungen an relevanten Fragestellungen. In das Projekt eingebunden sind die Technische Universität München, die Universität der Bundeswehr München, die Technische Hochschule Ingolstadt, die Technische Universität Chemnitz, Airbus Group Innovations sowie das DLR.

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Simeon Arditsoglou · E-Mail simeon.arditsoglou@dlr.de · DLR.de